Kontrastoptimierung des Starfinders durch Einbringen von Veloursfolie
Da auch beim MEADE Starfinder, wie bei vielen Teleskopen, die ich kenne, der
Tubus innen nur unzureichend geschwärzt ist, habe ich mich entschlossen, hier
selbst Hand anzulegen. Blickt man streifend schräg in den Tubus, so erkennt man,
daß die Tubusinnenwand doch einiges an Licht reflektiert bzw. streut und somit
nicht mehr mattschwarz, sondern hell erscheint. Dieses Streulicht mindert visuell
den Kontrast vor allem bei lichtstarken Objekten.
Als Innenauskleidung benutzte ich schwarze, selbstklebende Veloursfolie von
Alkor Folien, die ich beim hiesigen Bauhaus für 11,85 DM pro lfd. Meter erstand.
Für den Starfinder-Tubus mit 32cm Innendurchmesser und 114cm Länge braucht man
also rund 3 Meter der Folie, was mit gut 35 Mark zu Buche schlägt.
Hier sieht man den Tubus nach dem Ausbau der Fangspiegelspinne und hier den Blick
in den Tubus noch vor dem Ausbau des Hauptspiegels:
Wenn man von hinten auf den Tubus mit abgenommener Streulichtkappe blickt, sieht
man sehr schön die äußerst solide und offene Dreipunktspiegelhalterung:
Und hier dann der Hauptspiegel nach dem Ausbau. Auch die Mittenmarkierung ist
zu erkennen.
Das Einkleben der Folie ist eigentlich recht unproblematisch. Ich habe die Bahnen so lang
geschnitten, daß sie vom vorderen Tubusende bis vor die Bohrungen reichen, in denen die
Hauptspiegelzelle in den Tubus fixiert wird, in diesem Falle waren das 108cm. Zu zweit läßt
sich die Folie mit der Klebeseite nach außen, einmal an der Längsachse U-förmig gebogen,
problemlos flächig verkleben, ohne daß sie sich verzieht oder Blasen wirft. Auch kann man
die Lage der Folie noch korrigieren, solange man sie nicht wirklich fest angedrückt, sondern
nur locker aufgelegt hat. Hier sieht man den Tubus mit der ersten Veloursbahn. Die Breite
der Folie ist im übrigen 45cm.
Die nächste Bahn kommt dann schon mit dem Okularauszug in Berührung.
Also hab ich die auf 108cm abgelängte Veloursfolie, ohne die Klebeschutzfolie
zu entfernen so in den Tubus gelgt, wie sie endgültig fixiert werden wird und so
weit nach hinten geschoben, daß die Öffnung des Okularauszugs frei liegt.
Dessen Position hab ich dann mit der Schere als kleine Einschnitte in die Folie
markiert und ein Rechteck in die Folie eingeschnitten, dessen Tiefe dem Abstand
Okularauszug - Tubusöffnung entspricht. Das sah dann so aus:
Und im Tubus kommt das ganze dann so zum liegen:
Hier erkennt man auch ausgesprochen gut, daß im hinteren Teil des Tubus die noch nicht beklebte
Innenfläche deutlich reflektiver ist, als die bereits mit Samt ausgekleidete Fläche. Für den 6cm breiten
Rest hab ich noch drei Streifen a 6cm von der Folie runtergeschnitten, wobei vom dritten nur 18cm zum
Einsatz kamen. Für die Aussparung vor dem Okularauszug tat es ein ebnfalls paßgenau ausgeschnittenes
Rechteck.
Nach dem Zusammenbau ist es dann im Tubus deutlich finsterer wie zuvor. Sogar die Schrauben für den
OAZ sind im Dunkel des Tubus nicht mehr zu sehen. Bei diesem Photo hat mich zwar der Autofocus der
Digitalkamera überlistet, dennoch kommen die optimierten Helligkeitsverhältnisse gut rüber:
Alles in allem hat der Umbau - vom Ausbau des Fangspiegels begonnen über das Samteinkleben bis
hin zum vollständigen Wiederzusammenbau grade mal zwei Stunden gedauert, wobei ich mir Zeit
gelassen hab und den Vorgang noch für meine Webseite fotografiert hab.
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