Der Starfinder EQ von Meade., auf der "kleinen SF-Montierung",
mit motorischem Antrieb in beiden Achsen, die maximale Ge-
schwindigkeit in RA liegt bei 32x siderischer Geschwindigkeit.
Der Korrekturweg in DEC beträgt maximal etwa +/- 10°, weil
der Antrieb über eine Gewindespindel realisiert ist und somit
Endanschläge aufweist.
Der Hauptspiegeldurchmesser beträgt 10" (254mm), die Brennweite
liegt bei 1140mm. Der Okularauszug wurde 2002 durch einen
shiftingfreien und weich laufenden 2"-Baader-Crayford ersetzt.
Die Optik des Teleskops ist ein hervorragend parabolisierter Spiegel
mit folgenden Eckdaten:
Öffnung:
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254mm (10,0")
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Brennweite:
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1138mm
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vis. Grenzgröße:
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14,5mag
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Auflösungsvermögen:
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0,45"
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Die Fangspiegelspinne wurde durch eine federbelastet justierbare Fangspiegelspinne ersetzt
und dabei der Sekundärspiegel selbst durch einen 63mm-Hilux-Spiegel von Orion Optics UK
mit forcierter 97%-Reflektivität ersetzt, der gegenüber dem standardmäßigen grenzwertig kleinen
61mm-Spiegel eine nochmals bessere Feldausleuchtung bietet.
Der engste Doppelstern, den wir mit dieser Optik bis jetzt getrennt haben, ist
Omega Leonis mit einer Separation von 0,6 Bogensekunden. Der Helligkeits-
unterschied beider Komponenten beträgt darüberhinaus 0,6 Magnituden.
Bei 456x war der Stern mit dunklem Zwischenraum aufzulösen.
Darüberhinaus wurde der Tubus mit schwarzer Veloursfolie ausgekleidet, um
den Kontrast an den mit 10 Zoll doch blendend hellen Planeten zu verbessern.
Dies brachte einen Quantensprung in der Planetenbeobachtung! Derart
gestochen scharfe Planetenabbildungen bis in den Vergrößerungsbereich um
450-fach kannte ich bis dato nicht. Allerfeinste Details an Jupiter und Saturn
bis hin zum Encke-Minimum sind jetzt reproduzierbar zu erkennen.
Sehr gut auch haben sich die Montierung sowie die Zwei-
achsensteuerung bewährt. Das Alignment, also Ausrichten
des Teleskops ist denkbar einfach: Zuerst stellt man die Deklination
auf +90° ein und bestätigt dies über die Handsteuerbox. Dann wählt
man einen hellen Stern in der östlichen Hemisphäre aus, peilt ihn
im Okular an und bestätigt dies wiederum. Zur Erhöhung der Genauigkeit
Kann man nun noch einen zweiten Stern nach Wahl anpeilen, muß dies
aber nicht tun. Eine phantastische Möglichkeit ist auch das sogenannte
SYNC-Kommando: Hat man ein Objekt (deep sky, Stern oder Planet)
im Okular, kann man dies per einem Tastendruck der Steuerung sagen.
So wird sukzessive die Genauigkeit des Alignments im Laufe
einer Beobachtungsnacht immer höher, was in der Praxis eine wirklich
feine Sache ist. Die Nachführung läuft ebenfalls äußerst präzise.
Objekte bleiben auch bei 228-facher Vergrößerung im eudiaskopischen
Baader-Plössl (50° scheinbares Gesichtsfeld entsprechend 0,22° wahrem
Gesichtsfeld) für über 30 Minuten im Bild. Auf der Basis sollte Astrophoto-
graphie mit einem off-axis-Guider im Bereich von 15-30 Minuten Belichtungs-
zeit möglich sein. Gerade sein "schnelles" Öffnungsverhältnis von 1:4,5
macht das Teleskop hierfür recht interessant.
Natürlich habe ich nachträglich die Qualität des Hauptspiegels
interferometrisch vermessen lassen!
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