Die Zweiachsensteuerung MEADE Magellan II am Starfinder und die Dokumentation der Star Database
Der Magellan II ist an und für sich eine feine Sache: Die Deklinationsachse der
Starfindermontierung bekommt einen über einen Gewindetrieb bewegten
Tangentialarm, der über einen Schrittmotor angetrieben und über Encoder
abgefragt wird. Über die Handbox läßt sich so die Deklination motorisch im Bereich
von etwa +/- 10° verstellen, wobei der Spindelanschlag der limitierende Faktor ist.
In Rekatszension kann mit 4x, 16x und 32x siderischer Geschwindigkeit
verfahren werden. Bei Betrieb aus einem 12V-Netzteil sind diese Geschwindigkeiten
in RA sogar ein gutes Stück höher. Nur im normalen tracking mode läuft er natürlich
sehr genau. Bei 0,5° Gesichtsfeld hält die Nachführung Objekte locker ein, zwei Stunden
im Bildfeld.
Natürlich kann man mit Magellan II auch Objekte, z.B. Messier oder NGC, auffinden.
Dazu gibt man das gewünschte Objekt ein und bekommt nun im zweizeiligen Display
den Winkelabstand in RA und DEC, den man durch manuelles Verfahren der Teleskop-
achsen zu Null macht. Unter einem Grad Distanz zeigt eine Balkenanzeige die
Positioniergenauigkeit an. Darüberhinaus fährt das Teleskop mit der FIND-Taste
automatisch zum gewünschten Objekt, allerdings nur innerhalb desVerfahrwegs der
DEC-Spindel. Mehr ist halt nicht drin.
Das Alignment von Magellan II und einige Hilfsmittel
Vor dem Alignen ist es wichtig, Datum und Ortszeit des Magellan II richtig einzustellen.
Dann kann mit dem Alignment begonnen werden:
Zuerst verlangt Magellan, die Deklination auf 90° zu stellen: Set DEC to +90°
Dazu genügt es, Polaris im Sucherfernrohr möglichst nahe zum Zentrum zu bringen.
Es genügt, den Polarstern in der inneren Hälfte des Sucherfernrohrs zu positionieren.
Dann verlangt Magellan den ersten Referenzstern: Pick Alignment Star 1
Hierzu ist es wichtig, einen Stern in der Osthemisphäre zu wählen, sonst kann es sein,
daß der Berechnungsalgorithmus des Magellan falsche Resultate liefert.
Der zweite Referenzstern kann dann beliebig am Himmel liegen, jedoch nicht in genauer
Nordrichtung, also nicht zwischen Polaris und Nordhorizont. Der zweite Referenzstern
ist für ein erfolgreiches Alignment nicht unbedingt notwendig.
ACHTUNG: Das Alignment versagt dann, wenn zwischen erstem und zweitem Referenzstern ein
"Umschlagen" der Montierung durchgeführt wurde. Dies verhindert die Eindeutigkeit
der Lösung der Positionsgleichungen.
Ein extrem praktisches feature des Magellan ist das SYNC-Kommando: Damit kann man
der Steuerung mitteilen, daß sich ein beobachtetes Objekt genau im Bildfeld befindet, wodurch
die Qualität des Alignments sukzessive verbessert werden kann.
Gerade wenn man ein lichtschwaches Objekt sucht und nicht findet, ist es sinnvoll, Magellan auf
ein benachbartes Objekt zu synchronisieren. Besonders vorteilhaft wäre es natürlich, auf Sterne
synchronisieren zu können. Magellan bietet ja 250 Sterne in seiner Datenbank. Diese sind leider nicht
dokumentiert und liegen nach Rektaszension aufsteigend geordnet im Speicher. Ich hab mir die
Mühe gemacht, alle 250 Sterne auszulesen und in eine Datenbank einzutragen. Das Resultat gibts
hier als Textdatei, einmal sortiert nach Sternbildern und einmal sortiert nach Magellan-Nummern
zum download.
Durch Synchronisation auf einen Stern in der Umgebung des gewünschten Objekts sollte es jetzt kein
Problem mehr sein, selbst schwierigere Objekte aufzufinden.
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